Wo Kaffee, Wissen und Leidenschaft aufeinandertreffen – Das Bahnhofscafé der Kaffeemacher:innen im Bahnhof Basel SBB
Mehr als Kaffee – eine gelebte Philosophie
Für mich war sofort klar, dass bei den Kaffeemacher:innen kein gewöhnliches Caféprojekt entsteht. Es verkörpert eine Philosophie, in der Kaffee nicht nur Produkt, sondern gelebte Leidenschaft ist. Der Prozess beginnt auf ihrer eigenen Farm in Nicaragua, auf der Finca Santa Rita in der Provinz Dipilto, Nueva Segovia. Von dort kommt der Rohkaffee in ihre Rösterei in Basel, wo er mit größter Sorgfalt verarbeitet wird, um höchste Qualität und beste Aromen zu gewährleisten.
Ein zentraler Bestandteil ihrer Arbeit ist die Kaffee-Akademie, in der Wissen geteilt wird. In Kursen, Workshops und auch online wird fundiertes Knowhow über Zubereitung, Sensorik und Röstkunst vermittelt. So können sowohl Hobby-Baristas als auch professionelle Interessierte lernen, wie man Kaffee richtig genießt und wertschätzt. Besonders beeindruckend ist, dass der Röstkaffee nur auf Nachfrage produziert wird, um Überproduktion zu vermeiden und die Nachhaltigkeit zu sichern. Jeder Schritt ist durchdacht, jeder Arbeitsschritt ein Beitrag zur Qualität und zum verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen.
Ein Tag voller Eindrücke
Am 2. September war es dann für mich so weit. Früh morgens fuhr ich mit dem Zug von Frankfurt nach Basel und wurde zunächst mit einem Cappuccino empfangen. Die Baustelle war noch in den letzten Zügen, und während ich wartete, erkundete ich die Räume und suchte mir die besten Perspektiven für die Fotografie. Es war spannend und herausfordernd, die noch chaotisch anmutenden Räume auf mich wirken zu lassen und gleichzeitig zu überlegen, wie ich die Atmosphäre am besten einfangen kann.
Am Nachmittag begann dann die eigentliche Arbeit. Ich fotografierte mich von oben nach unten durch das Café, während das Team der Kaffeemacher:innen letzte Details herrichtete. Es war beeindruckend zu sehen, wie die Räume während des Tages förmlich zum Leben erwachten. Jede Ecke erzählte von handwerklicher Sorgfalt und gestalterischer Liebe. Die Transformation von der Baustelle am Morgen zu einem einladenden Café am Abend zu beobachten, war eine besondere Erfahrung. Den Abschluss bildeten die Außenaufnahmen, während das Team sich zu einem kleinen Umtrunk versammelte. Auf der Rückfahrt nach Frankfurt fühlte ich mich sehr glücklich, diesen besonderen Tag erlebt und dokumentiert zu haben.
Ein Ort, der einlädt
Das neue Café ist nicht nur ein Platz, um Kaffee zu bestellen, sondern ein Raum, in dem man gerne verweilt. Architektur, Einrichtung und Atmosphäre spiegeln die Unternehmenswerte wider. Die Holzkonstruktionen und warmen Materialien schaffen eine einladende Umgebung, echte Kaffeepflanzen setzen lebendige Akzente und laden zum Verweilen ein. Das Angebot im Café zeigt, wie umfassend das Engagement der Kaffeemacher:innen ist. Neben dem Ausschank gibt es frisch gerösteten Kaffee zum Mitnehmen, Accessoires und Zubehör für Kaffeeliebhaber, regelmäßig kostenlose Workshops und sogar Sauerteigbrot aus der hauseigenen Bäckerei, den Brotmacher:innen. Alles ist handgemacht und vermittelt Wertschätzung für die Produzenten und die Gäste gleichermaßen.
Mein Fazit
Das Café der Kaffeemacher:innen ist weit mehr als ein gastronomischer Ort. Es ist ein Spiegelbild der Werte, die das Team täglich lebt: nachhaltiger Kaffeegenuss, höchste Qualität, Verantwortungsbewusstsein und der Wunsch, Menschen einen Ort der Begegnung und des Wohlfühlens zu bieten. Für mich als Architekturfotograf war es eine besondere Erfahrung, diese Philosophie in Bildern einzufangen. Wer das Café besucht, erlebt nicht nur ausgezeichneten Kaffee, sondern auch eine Einladung, sich Zeit zu nehmen, zu genießen und die Welt des Kaffees in all ihren Facetten zu entdecken.