Architekturfotografie Haus am See TU Darmstadt

Das Haus am See
Parkanlage Ben-Gurion-Ring

Das Haus am See befindet sich im Zentrum der Parkanlage des Quartiers Ben-Gurion-Ring im Frankfurter Stadtteil Nieder-Eschbach. Der markante Pavillon in Holzbauweise ist Teil eines umfangreichen Programmes, welches das Quartier Aufwerten und mehr Lebensqualität schaffen soll. Er soll bis zum Bau eines dauerhaften Quartier-Cafés als Interimsbau bestehen und den Anwohnern als Ort der Begegnung zur Verfügung stehen. Im Zuge dessen kann der Pavillon von Anwohnern kostenfrei gemietet werden und es finden regelmäßig Veranstaltungen von ansässigen Einrichtungen wie der Kirchengemeinde statt. Ziel ist es einen Austausch zwischen den dort lebenden Menschen zu schaffen und das Quartier nachhaltig zu beleben. Besonders auffällig ist die Geometrie des Gebäudes, welche an verschiedensten Stellen auf gleichschenkligen Dreiecken basiert. Die Dreiecksform findet sich in der Form des Wellblechdachs, der Regenrinne, und den Türen wieder. Abgesehen von der polarisierenden Formsprache hat die Konstruktion, welche vom Fachbereich Architektur der TU Darmstadt entworfen wurde, auch eine praktische Funktion. Durch die zur Dachmitte abfallende Form wird Regenwasser gesammelt und gezielt über die hervorstehenden Regenrinnen abgeleitet. Das gebündelte Wasser fällt anschließend in darunterliegende Pflanzkästen, welche so ausreichend bewässert werden.
Auch der Öffnungsmechanismus der Türen erhält durch die Form des gleichschenkligen Dreiecks einen besonderen Fokus und zentriert die Aufmerksamkeit zum Innenraum des Pavillons. Dieser ist mit einer kleinen Küche, Infrarotheizungen und einem flexibel aufzubauenden Interieur aus Holzmöbeln ausgestattet. Die Ausstattung bietet die Möglichkeit der individuellen Raumnutzung und macht das Gebäude auch für längere Veranstaltungen nutzbar. Ein besonders interessantes Feature ist der Seilzug-Mechanismus, der eine vollständige Öffnung des Pavillons ermöglicht. So kann an warmen Sommertagen nicht nur die Luft zirkulieren. Es verbindet auch den Innenraum mit der umliegenden Parkanlage und wirkt einladend für die Anwohner. Insgesamt hat das Projekt eine sehr nachhaltige Ausstrahlung, welche sich nicht nur durch die offensichtliche Holzbauweise zeigt. Der insgesamt sehr handwerkliche Charakter der Konstruktion und des Interieurs zeigt einen Fokus auf das Nötigste. In seiner Formsprache und Funktionalität wird aber auch deutlich, dass es nicht auf die Materialien ankommt. Auch mit wenigen Ressourcen, Cleverness und Kreativität kann spannende Architektur entstehen. Ein weiteres spannendes Detail zum Thema Nachhaltigkeit ist, dass der Pavillon nicht auf einem festen, dauerhaften Fundament errichtet wurde. Das bedeutet er kann nach seiner Nutzungsdauer zurückgebaut und an einem neuen Ort wieder aufgebaut werden.
Architekturfotografie Haus am See Ben-Gurion-Ring
Architekturfotografie Gebäudeform Haus am See
Architekturfotografie Pavillion in Holzbauweise
Einblick Innenraum Haus am See
Interieur Haus am See Ben-Gurion-Ring
Architekturfotografie grafisches Detail
Blick in vollständig geöffneten Pavillion
Technisches Detail Konstruktion mit Öffnungsmechanismus
Konstruktionsdetail Haus am See in Holzbauweise
Detail Konstruktion und Fundament
Konstruktionsdetail Fassade öffenbar
Detail Öffnungsmechanismus Haus am See
Büro: TU Darmstadt Fachbereich Architektur | Fertigstellung: 2024 | Kunde: freies Projekt